Posidonia – Eine Chronik

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+++ VERSCHWINDET DIE POSIDONIA ? +++

Formenteras Posidoniawiesen sind in akuter Gefahr. Der massive Ansturm von Yachten, die im Naturschutzgebiet ankern, zerstört dieses einzigartige Meeresgewächs, dass u.a. auch für die extreme Sauberkeit und Klarheit der Gewässer um Formentera verantwortlich ist. Das haben Meeresforscher um die Wissenschaftler Duarte und Manu San Felix jetzt anhand erschreckender Bilder im Diario gezeigt.

Im Laufe des Sommers ankern 1000nde Schiffe über den seit 1999 als Weltkulturerbe geltenden Posidoniawiesen.
Ein einziges Schiff kann innerhalb eines Tages mit seinem Anker einen Hektar Posidoniawiese verwüsten. Meeresschützer fürchten jetzt, dass die Formentera-Posidonia in 3 oder 4 Jahren irreparabel zerstört sein wird. Die Schiffe werfen ihre Anker obwohl es eigentlich im Naturschutzgebiet streng verboten ist und nur –wenn überhaupt- über Sandflächen geankert werden darf. Ganze Fussballfelder an Neptungras werden durch die Anker, die den Meeresboden durchpflügen herausgerissen. Außerdem zerstören die am Boden scheuernden Ankerketten weitere Flächen.

In den letzten 10 Jahren sei die Posidonia zwischen Punta Pedrera und Espalmador schon um 30% bis 40% Prozent reduziert worden. Jetzt sei man kurz vor dem point-of.no-return.

+++ DAS PROBLEM MIT (RIESEN)YACHTEN +++

Speziell die Yacht Turama mit mehr als 100 m Länge wurde von Meeresbiologen als Einzelbeispiel verfolgt, als sie am 26 bis 27 Juli vor dem Illetas ankerte. Der Halbtonnen-Anker des Schiffes mit mehr als 2 m Länge zerstörte innerhalb weniger Minuten durch Herausreissen der Wurzeln die Pflanzungen, deren Wachstum hunderte Jahre gedauert hatte. Alleine die Turama zerstörte so 10.000 qm in einem Tag. Die Zahl ergibt sich durch Sat-Aufnahmen, die die Zerstörung durch Schlingern und Bewegung von Anker- und Ankerkette nachvollziehbar machen.
Kleinere Schiffe richten zwar weniger Schaden an, allerdings gibt es von diesen auch viel mehr und auch ein Schiff mit nur 10 m Länge richtet durch die Länge der Ankerketten immensen Schaden an.

Meereschützer nennen das Kind beim Namen und bezeichnen die Lage „als eine untolerierbare Aggression gegen die Natur“ und prangern ganz explizit „die großen Yachten der Millionäre und Promis“ die nach Formentera hinübersetzen als Verursacher an. „Die Behörden schlafen bzw sind nachlässig.“ Ein einziger zerstörter Hektar Posidonia benötigt 300 Jahre um wieder neu zu wachsen. Ökobojen seien der einzige Ausweg. Außerdem müsse man die Menschen über die Problematik des Ankerns aufklären. Wenn Yachtbesitzer wüssten, was sie anrichten, dann würden sie auch nicht über den Wiesen ankern. Alle Bewohner Formenteras (und Ibizas) müssten helfen die besucher zu sensibilisieren.

Ein Hektar Posidonia bindet soviel CO2 wie 5 Hektar Amazonas Regenwald. Posidonia gilt als das ältetste Lebewesen der Welt, mit Klonabkömmlingen, die bis zu mehreren 10.000 Jahre alt sein können.

+++ VIDEO ZUR MEERESBODENZERSTÖRUNG +++

Posidonia schwer durch illegalen Anker geschädigt

+++ INSELREGIERUNG ENTSETZT +++

Formenteras Inselregierung hat ihrem Entsetzen über die schrecklichen Bilder vom Meeresboden Formenteras Ausdruck verliehen. Der Meeresbiologe Manu San Felix hatte im Diario de Ibiza Fotos und Videos veröffentlicht und die durch die vor Formentera im Augenblick ankernden Yachten angerichteten Schäden an den geschützen Posidonawiesen aufgedeckt. „im Augenblick herrscht eine absolut chaotische Situation. Jeder ankert wo er will. Keiner fühlt sich zuständig. Die Balearenregierung muss dringend eingreifen um die Schiffe zu kontrollieren. Die Inselregierung allein kann diese Aufgabe nicht schultern.“ In einem Treffen mit Balearenregierungsvertretern will Formenteras Inselrätin für Umwelt jetzt den beklagenswerten Zustand des Weltkulturerbes Posidoniawiesen zur Sprache bringen.

Dass die Öko-Bojen dieses Jahr, im Gegensatz zu den vergangenen fünf, nicht installiert worden seien, sei wahrscheinlich auf fehlende Budgets zurückzuführen, die Inselregierung habe aber zu diesem Thema keinerlei offizielle Antwort der Balearenregierung erhalten.

Die Inselregierung hat jetzt die Hilfe der Guardia Civil angefordert, die mit ihrer GEAS-Einheit (Tauchergruppe) den Meeresgrund in Augenschein nehmen soll und die Schiffe, die über Posidoniawiesen ankern aufspüren soll.

Schiffe vor Illetas

+++ REAKTION DER BALEARENREGIERUNG +++

Das Umweltministerium der Balearen hat gestern verlauten lassen, dass der mangelnde Schutz für die Posidonia-Wiesen die Folge von leeren Kassen sei, die es unmöglich machen, dass im Naturschutzgebiet das nötige Überwachungspersonal eingesetzt werde.

Man müsse sich –so der Umweltminister- eben entscheiden „ob man für das Geld z.B. Flugzeuge für den Krankentransport zwischen Ibiza und Palma oder Park-Ranger einkaufe. Natürlich hätte man am liebsten einen Wachmann hinter jedem Schiff, aber ich würde auch gern für Barcelona spielen“

Die Ökobojen würden noch installiert, aber leider habe die Vorgängerregierung die Ausschreibung des Projekts für das laufende Jahr verschleppt. Man hoffe auf Installierung ab Mitte August. Denn zum Nichtstun sei es zu spät. Im kommenden Jahr müsse man dann die Fristen einhalten um von Beginn des Jahres an gewappnet zu sein und die Alternativ-Ankermöglichkeiten anbieten zu können. Ad hoc könne man den Yaxchtbesitzern nur ans Herz legen über Sandflächen zu ankern und nicht über Neptungras.

Auf die Frage ob man den die Eigner der Turuma denn belangene werde, entgegnete der Umweltminister „nur weil die Presse etwas schreibt, werde man nicht sofort in Aktionismus verfallen. Wir haben es notiert und es wird ein Gutachten geben.“

+++ FOTOGALERIE ZERSTÖRUNG +++

Fotos der Schäden

+++ REAKTION DER OPPOSITION +++

Formenteras Oppositionspartei PP warf der Inselregierung vor die Schuld einseitig auf die Balearenregierung zu schieben. Die Inselregierung sei sehr wohl in der Administrationskörperschaft des Naturparks vertreten. Außerdem würden ja auch die Mautgebühren von der inselregierung eingetrieben. Wenn man also diese „Machtbefugnis“ habe, warum dann nicht die über die Bojen bzw Kontrolle der Schiffsparkplätze.

Alle Oppositionsparteien (PP, GUIF, PSOE) sind sich einig, dass die Zerstörung der posidonia auch eine nachhaltige Störung des Tourismus bedeuten würde. Die Regulierung der Ankermöglichkeiten sei eine der dringendsten Angelegenheiten Formenteras.

+++ REAKTION NATURSCHÜTZER +++

Die Meereschutzorganisation Oceana Europa, die größte Meeresschutzgruppe der Welt, hat verlauten lassen, dass man beeindruckt sei von den Bildern die Manu San Felix vom Meeresboden gemacht hat. Man „könne kaum glauben, welche Schäden entstanden seien. Es sei erstaunlich, dass man drastisch werden müsse, um die Behörden von der Notwendigkeit des Schutzes zu überzeugen.“

(Quellen: Diario de Ibiza 11./12.08.2011)

Gruß
Akkku

+++ KÜNSTLERISCHER VOLKSZORN +++

Die große Posidonia Skulptur im neuen Kreise am Krankenhaus wurde gestern “geschändet”. Naja also jedenfalls „verändert“. Über Nacht legten Unbekannte dort einen 5m großen blutigen Anker mit der Kondolenz-Inschrift“ R.I.P. Posidonia“ ab.

Aaron Keydar, der Künstler, der die Skulptur geschaffen hat, gab an, dass er findet, dass die anonyme Tat seiner Skulptur Leben einhaucht und sie thematisch mit dem derzeitigen Inselgeschehen verknüpft.

Blutiger Anker 1

Blutiger Anker 2

Heute um 13:00 ist eine große Demo für den Erhalt der Posidonia bzw. gegen die Zerstörung vor dem Rathaus.

+++ BESTANDSAUFNAHME DER SCHÄDEN +++

¬Die Meeresschutzorganisation Oceana ist mit dem Forschungsschiff “Oceana Ranger” derzeit vor Formentera unterwegs um die Schäden an den Posidonia-Seegraswiesen genauer zu unetrsuchen. In der unter strengstem Schutzstatut stehenden Gebiet vor Es Calo de s´Oli wo derzeit gut 30 Schiffe ankern, entstehen im Augenblick nach Ansicht der Forscher Schäden, die größer sind als die „normalen“ Schäden der vergangen Jahre. Noch immer sei die Posidoniafläche groß, aber es seien mehr und mehr weiße Flecken zu sehen, an den en nichts mehr wächst. Außerdem würden viele ausgerissene –noch grüne- Büschel im Wasser schwimmen, was auf kürzliche Zerstörung hindeutet.

Taucher, die weitere Untersuchungen durchführen, berichteten von mehreren Ankern auf den Neptungrasflächen und dort wo über Sand geankert würde, würden die Ankerketten meterlang durch die Seegraswiesen scheuern. Die Sitaution sei besorgnisserregend. Was Oceana am meisten erstaunt ist, dass das Ankern über Posidonia ja schon jetzt per Gesetz streng verboten ist, aber keiner das gesetzt durchzusetzen scheint.

+++ RATHAUS SAUER +++

Formenteras Umweltratsherrin Tur hat die Äußerungen des balearischen Umweltministers Compnay scharf zurückgewiesen und als Geringschätzung der Natur und des Tourismuses Formenteras eingestuft. Company hatte gesagt, dass „Nicht-Ankern über Posidonia nur eine Empfehlung sei. Wer sich dran hält macht es, wer nicht eben nicht“. Außerdem hatte er hinzugefügt (s.o.): „Am liebsten hätten wir doch einen Wache hinter jedem Boot. Ich würde auch gerne für Barcelona spielen“ Formenteras Rathaus stufte die Bemerkungen las geschmacklos ein. Sie würden nur zeigen, wie wenig Ahnung der Politiker von seinem Fachbereich habe.

Der Meeresbiologe Manu San Felix sagte über Companys Äußerungen: „Diese Worte spiegeln eine absolute Unwissenheit wieder. Eine Geringschätzung Formenteras und mangelndes Wissen über das Weltkulturerbe.“

+++ YACHTSTRAFE +++

Das Rathaus prüft derzeit, ob man Klage gegen die Turama einreicht.

+++ ILLETAS-GASTRONOMEN WEHREN SICH +++

Der Besitzer/ Geschäftsführer des Restaurants “Juan y Andrea” am Illetas hat davor gewarnt, die Schuld an der Posidoniazerstörung den Yachtbesitzern zu geben. Schon jetzt habe es aufgeregte Anrufe von Hotlebesitzern und Yachtvermietern aus Ibiza gegeben, die glauben, dass dieses Art der Polemik ein schlechtes Licht auf einen Art von Tourismus wirft, die die Inseln wollen und der viel Geld einbringt.

Diejenigen , die behaupten würden, dass nur 4 Restaurants am Illetas von den Yachten profitieren würden, würden vergessen, dass diese Restaurants immerhin 150 Arbeitsplätze geschaffen hätten und die meisten der Lieferanten von Formentera kämen. Für „Juan y Andrea“ seien das immerhin 5000 Euro täglich an eingekauftem Warenwert. Die behörden müssten die Yachtbesitzer informieren. Außerdem seien 250 Ökobojen nicht genug. Mindestens 500 seien im Nordwesten der Insel nötig.

Der Besitzer des „Es Ministre“, das ältesten Lokals am Illetas, das vor mehr als 40 Jahren öffnete, sagte: „Ich habe die Bilder der Zerstörung zwar nicht gesehen, aber es kann nicht gegen den Tourismus Stimmung gemacht werden.“ Er ist auch gegen Ökobojen. Besser wäre es „wenn die Yachten ganz nahe am Ufer ankern würden, denn da wären ja Sandstellen.“ Es sei ja ein Widerspruch die „Bojen in 200 m Entfernung einzurichten. Da ist ja die Posidonia“.

hehe…schon klar, dass der will, dass die Schiffe näher am Ufer ankern ;-))))

+++ PP WIEGELT AB +++

Formenteras oppositionelle PP hat vor Panikmache wegen der Posidonia gewarnt. Die inselregierung würde nur Negativ-Schlagzeilen produzieren. Man dürfe nicht in populistischen Aktionismus verfallen und jetzt einzelne Yachtbesitzer bestrafen. Außerdem sei der Illetas laut Naturschutzgesetz über Sandflächen zum Ankern freigegeben.Man müsse eben die Hinweise verbessern, so dass die Schiffsbesitzer Bescheid wüssten. Das sei ganz einfach und weit weniger Aufwand als Ökobojen zu setzen.

Die Inselregierung würde hinter dem Rücken der Opposition geheimnistuerisch handeln. Den Plan zum Projekt der Ökobojen habe man immer noch nicht zu Gesicht bekommen. Die Inselregierung würde einen Radikalismus an den Tag legen, der den Tourismus beschädigt, weil Yachtbesitzer bald das Gefühl hätten auf Formentera nicht mehr willkommen zu sein.

In Bezug auf die Restaurants am Illetas sagte der Sprecher der PP: „man muss eben einen Ausgleich zwischen dem Erhalt der Natur und den sozialen und wirtschaftlkichen Interessen der Insel finden.“ Die Ankerplätze am Illetas zögen eine große Zahl von Qualitätstouristen an, die dann bei späteren Aufenthalten Hotels der insel buchen würden.

+++ VOLKES STIMME +++

Das Thema Posidonia beschäftigt die Insel: Es gibt zahlreiche Leserbriefe zum Thema, die zwischen Polemik für oder gegen die Inselregierung, Opposition, Illetas-Restaurants etc schwanken. Hier ein Ausschnitt aus einem, der das Thema aufgreift:

„Das Problem mit dem Ankern der Yachten ist nicht nur die Zerstörung der Seegraswiesen, die unser Wasser so kristallklar halten, nein es geht auch um die Abfälle, die von den Schiffen einfach ins Meer geschüttet werden und die Unannehmlichkeiten für Schwimmer. Wenige halten sich an den 200 m Abstand zum Meer, sondern fahren mit Schiffen oder Jetskis in die Badezonen hinein. Das ganze möglichst bei voll aufgedrehter Musik. An die, die am Strand einen schönen Tag genießen wollen dankt da keiner.

Und Geld lassen sie auch keins da. Sie gehen nicht in den Supermarkt, mieten keine Fahrzeuge, kaufen nicht in den Geschäften ein und zahlen natürlich auch keine Mautgebühr für das Naturschutzgebiet. Nur die 4 Schickimicki-Strandrestaurants verdienen kräftig an ihnen, die um ehrlich zu sein, nicht gerade wegen ihrer guten Küche bekannt sind.“

(Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 13.-15.08.2011)

Gruß
Akkku

+++ DEMO FÜR DAS SEEGRAS +++

Mehr als 300 Menschen sind gestern dem Aufruf der Umweltgruppe -Achtung Wortspiel- “Rescat Immediat Posidonia” (RIP) gefolgt und haben in sengender Hitze auf dem Kirchplatz in San Francisco gegen die Zerstörung der Seegraswiesen protestiert. Dabei wurde -um den Rettungscharakter der Aktion zu versinnbildlichen- vom Hochsitz eines Rettungsschwimmers, das Manifest “Schluß mit dem illegalen Ankern und der Zerstörung unseres Meeresbodens” verlesen.

Betont wurde noch einmal, dass das Seewiesengebiet unter UNESCO-Schutz steht und dass auch EU-Regelungen das Gebiet als höchst schützenswerte Zone einstufen und den spanischen Staat verpflichten für deren Schutz zu sorgen. Außerdem wurde noch einmal auf die Wirkung den Nutzen der Posidonia als Sauerstoffspender und CO2-Binder hingewiesen und auf die Wirkung der Neptungrasflächen zur Erhaltung der Strände.

Zuvor hatte ein Trauerzug einen Sarg, geschmückt mit verwelkten Blumen, einem Anker und Blutspritzern auf den Platz getragen. Während der Veranstaltung wurden 527 Uterschriften für einen Appell an Insel- und Balearenregierung gesammelt. Unter den Anwesenden war u.a. auch Ex-Bürgermeister Isidor Torres (PSOE) der sagte, dass der Diario-Artikel ihn wachgerüttelt habe und man mit der Zukunft der Insel spiele. Ein Vertreter der GOB (Kultur- und Umweltschutzorganisation) sagte: Jeder der fürchet, dass der Tourismus durch diese Aktivitäten (Ankerregulierung) verschreckt wird, dem sei gesagt: Der Tourismus verschwindet, wenn es keine Strände gibt, und keine Strände gibt es, wenn die Posidonia verschwindet.” Alle forderten, da die Schäden an den Posidoniaflächen größtenteils irreversibel sind, dass sofort eingegriffen werden müsse, den Verursachern Strafen aufgebrummt werden, das Projekt Ökobojen sofort umgesetzt wird, adminstrative und finanzielle Mittel zur Überwachung zur Verfügung gestellt werden und auch das ablassen von Schmutzwässern (von den Yachten) ins Meer reguliert, überwacht und bestraft wird.

Vertreter aller Parteien waren vor Ort. Während Ratsfrauen und -herren der GxF, einer der PSOE und eine der GUIF das Manifest unterzeichneten, verweigerte der Vorsitzende der Formenterenser PP eine Unterschrift. Man werde kein Dokument unterschreiben, denn man nicht zuvor zugestellt bekommen hätte, sei aber mit der grundsätzlichen Zielrichtung des Manifests einverstanden.

Rettet die Posidonia 1

Rettet die Posidonia 2

Rettet die Posidonia 3

Rettet die Posidonia 4

(Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 16.08.2011)

Gruß
Akkku

so ganz komm ich i.A. bei der Artikelflut nicht mit Übersetzen nach: 😉

Deswegen die Kurzversion:

++ Zur Überwachung werden ab heute 6 Schiffe eingesetzt, immerhin 2 davon vor Formentera (Bahia de s´Alga / Calo de s´Oli) (angesichts der Tatsache, dass vor Mallorca auch nur 3 eingesetzt werden ganz ok) ++

++ Die Guardia Civil patrouliert seit vorgestern die Küsten vor Formentera auf der Suche nach Ankersündern und fängt an Eignern Strafen auzuerlegen. Erste Schiffsbesitzer zeigten sich „erstaunt“ ohne Vorwarnung bestraft zu werden. Innerhalb der ersten 3 Tage wurden 8 Strafverfahren eröffnet++

++ Jeder klagt gegen jeden wegen Umweltvergehen bzw macht Eingaben bei Span. Regierung, Balearenregierung UNESCO und EU. ++

++ Nach der Demo / dem Manifest gab es noch ein nächtliche Versammlung. Mehr als 600 Unterschriften wurden gesammelt +++

+++ Das Umweltministerium der Balearen lässt verlauten, dass die Schiff vom 18. August bis 18 September die posidonia-Ankerei überwachen. Yachtbesitzer sollen informiert und das Bewußtsein geschärft werdenn +++

+++ Strafen können zwischen 100 und 450.000 Euro betragen. i.A. wird aber nur die Minimalstrafe verhängt. +++

Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 17./18. 2011)

Gruß
Akkku

+++ GARDISTEN AUF SCHIFSBESUCH +++

Zwischen „Egal und Nichtwissen“ schwankt die Reaktion der Yachtbesitzer, die von der Guardia Civil au ihr illegales Ankern hingewiesen werden.
Während es einigen völlig schnuppe ist was die Beamten ihnen erzählen, zeigen sich andere zumindest interessiert am Thema und geloben Besserung.

Andere geben an, dass sie ja Ökobojen buchen wollten, dann aber keine vorfanden bei ihrer Ankunft und eben gezwungernermaßen trotzdem geankert hätten. Das es Nacht gewesen sei, habe man den Meeresboden nicht sehen können und nicht einschätze können, ob man über Seegraswiesen ankert.

Bei den Aktionen der Guardia Civil werden die Unterlagen der Schiffseigner untersucht, ob über Posidonia geankert wird, ein Taucher der Guardia Spezialeinheit GEAS taucht unter das Schiff macht Fotos des Ankers und des Meeresbodens und das Schiff muss den Ankerplatz sofort verlassen. Danach geht die Anzeiga ans Umweltministerium der Balearen, dass die Strafe festlegt.

+++ LESERBRIEFE +++

…Superxachten bezahlen und rümpfen dann die Nase und machen dann genauso weiter…

…Touristen kommen wegen der tollen Wasserqualität nach Formentera, nicht weil wir so hübsch sind. Die Läden am Illetas scheffeln Geld um es 8mal im Leben auszugeben. Die werden schon nicht Hungers sterben, wenn weniger Yachten kommen. Vielleicht aber schon, wenn noch mehr Yachten kommen…

…wir brauchen keine Touristen wie Euch…Yachtourismus als Tourismus höchster Qualität…fürs Scheiße ins Meer leiten und die Natur zu zerstören? Ihr würdet uns und allen Touristen die unsere tollen Sonnenuntergänge sehen wollen eine Gefallen tun, wenn die Sicht nicht von 800 Schifen versperrt wird…

…Strafen für die einzigen, die der insel was bringen…das ist ein Spielmit dem Feuer…mitlerweile tut man ja alles mögliche um die Yachtbesitzer zu verprellen…

…traurig, dass das Volk Formenteras die PP geführte Balearenregierung auf die Problematik hinweisen muss…traurig auch, dass eine einst so progressive Partei, wie die Formenterenser Sozialisten jetzt mit der PP kräht, einer Partei, die sich nie um den Umweltschutz auf Formentera gekümmert hat….

(Quelle: Diario de Ibiza 20.08.2011)

Gruß
Akkku

+++ MASSNAHMEN JETZT +++

Meeresschutzorganisationen und wissenschaftliche Einrichtungen habgen die Balearenregierung aufgefordert sofort das System der Ökobojen wieder zu installieren. Nach Studien haben die Balearen in den letzten 10 – 20 Jahren ungefähr 40% ihrer Posidoniawiesen verloren.

Allerdings sind nicht nur die Ankerwürfe dafür verantwortlich, sondern auch die Verunreinigungen durch Yachten, durch Schiffe mit Schleppnetzen und ungefilterte Abwässer von der Küste.
Die Posidoniawiesen sind nicht nur durch das EU-Programm Habitats sondern seit diesem Februar auch durch spanische Gesetzgebung „Kgl. Dekret zum besonderen Schutz von Wildarten“ speziell geschützt.

Letztes Jahr gab es neun Ankerfelder vor den Balearen, 4 vor Mall, 3 vor Men, und 3 vor Ibz-For mit insgesamt 323 Ankerplätzen. Die Bojen unterteilen sich in rote (Schiffe bis 8 m), weiße (Schiffe bis 15m, gelbe (Schiffe bis 25m) und grüne (Schiffe bis 35 m).

+++ VENCEREMOS ? +++

Die Besitzer der 116m-Yacht Turama, die Ende Juli als einer der Hauptverursacher für die Zerstörung der Posidonia ausgemacht wurde (s.o.) haben der Bürgerinitiative R.I.P. Rescat Inmediat Posidonia (Rettet die Posidonia sofort) ein Spende in Aussicht gestellt um für den entstandenen Schaden zu kompensieren.

Der Vorschlag wurde an RIP von einem Besitzer eines Illetas-Restaurants weitergeleitet. Während die Sprecherin der RIP sagte, dass man das Angebot bei der Vollversammlung morgen, am Montag prüfen wolle, sagten andere Mitglieder der RIP, dass man den Vorschlag mit Überaschung und Skepsis aufgenommen habe und sich garantiert nicht von den Turama-Besitzern mit Geld mundtot lassen würde. Das sei ein zu durchsichtiges Manöver sich reinzuwaschen. Was passiert sei, sei unentschuldbar.

Die Besitzer der Turama kündigten an, dass man am 4./5. September wieder vor dem Illetas anlegen werde. Diesmal werde aber ein Taucher an Bord sein, der sicherstellen soll, dass der Anker nur über Sandflächen abgeworfen wird.

Ich bin mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist, schon wieder am Illetas anlegen zu wollen. Nicht umsonst dürfte in so manchem Formenterneser noch Piratenflut fließen ;-)) und bei der derzeitigen hitzigen Stimmung gegen Posidonia“schänder“

+++ MEHR SCHUTZ +++

Alle Parteien stimmten einstimmig für eine Vorlage, die den besseren Schutz der marinen Fauna und Flora garantieren soll. Die Ankersatzung soll erweitert werden und neben dem Naturschutzgebieten den gesamten Küstenraum der Insel, insbesondere die Posidoniawiesen, besser schützen. Die Balearenbehörden werden aufgefordert endlich die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, die Kontrolle der illegalen Ankerwerfer zu verbessern und die nötigen Strafen im Rahmen der gültigen Gesetze zu verhängen. Außerdem soll die nötigen Signalisierung bei den Flächen, über denen Ankern erlaubt ist endlich erfolgen. Zusätzlich sollen Restaurants am Meer, Yachthafenbetreiber und alle Geschäftstreibenden, die mit dem Meer zu tun haben, sensibilisiert werden.

(Quelle: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 26./27./28.08.2011)

Gruß
Akkku

+++ SPENDE ABGELEHNT +++

RIP hat die Spende der Turamabesitzer abgelehnt. Auf der Versammlung der Bürgerinitiative gestern Nacht auf dem Kirchplatz in San Francisco sprachen sich die 40 Teilnehmer dagegen aus die Summe, deren Höhe nicht genannt wurde anzunehmen.

RIP wird jetzt Mo bis Sa auf dem Kirchplatz einen Infotisch aufstellen. Außerdem hat man sich entschlossen die Staatsanwaltschaft zu veranlassen zu überprüfen, ob die Turama ein Vergehen gegen die Umwelt begangen hat.

(Quelle: Diario de Ibiza 30.08.2011)

Gruß
Akkku

+++ KONTAKT MIT SAUDIS +++

Die mittlerweile so genannte „Fall Turama“ zieht Kreise. Mittlerweile hat die Botschaft Saudi Arabiens in Madrid Kontakt mit der Inselregirung Formenteras aufgenommen um über die von der Turama Ende Juli vor dem Illetas verursachten Schäden zu sprechen.

Die Superyacht Turama war damals von einem Mitglied des saudischen Königshauses gemietet gewesen. Das Rathaus ließ jedoch offen wie das Gespräch verlaufen sei und was die Vorschläge der Botschaft gewesen sind. Der „Fall Turama“ hat mittlerweile in der spanischen Presse ein breites Echo gefunden.

Der eigentlich „Fall Turama“ scheint aber noch ein anderer zu sein. Und deswegen dürften die Saudis auch so hypersensibel reagieren. Noch mehr schlechte Presse, speziell über die Turama, können sie im Augenblick in Spanien wohl nicht gebrauchen.

In der spanischen Presse ist nämlich ein anderer Turama-Vorfall hochgekocht. Ein Model behauptet, dass es 2008 auf der Turama, die „einem Orgienschiff voller Drogen“ geglichen habe, von einem saudischen Prinzen vergewaltigt worden sei. Da man im Körper der Frau diverse Drogen und K.o.-Tropfen fand, sah sich die Staatsanwaltschaft Ibizas „gezwungen“ den Fall weiter zu verfolgen und hat jetzt den Beschuldigten Prinzen zur Vernehmung vorgeladen. Das wiederum wurde von den Saudis mit ..äh…“Befremden“ aufgenommen.

+++ ANZEIGE ERSTATTET +++

Die Umweltschutzorganisation GEN hat gestern bei der Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichtshof der Balearen Anzeige gegen die Turama aufgrund der „schweren Schäden an den Posidoniawiesen“ wegen eines Vergehens gegen die Umwelt erstattet.

(Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 31.08.2011)

Gruß
Akkku

+++ DEMO +++

für den 17ten September plant R.I.P. ein große Pro-Posidonia Demonstration. Das ganze soll eine Fahhraddemo werden. Von San Francisco geht es dann zum Illetas, wo Touristen nd Bootsbesitzer gezielt auf die Schäden angesprochen werden sollen, die sie an den Seegraswiesen verursachen.
Die Genehmigung der Inselregierung steht noch aus.

(Quelle: Diario de Ibiza 07.09.2011)

Gruß
Akkku

+++ NEUER RIESENPOTT +++

Die Riesenyacht “Phoenix 2” die unter Flagge der Cayman-Inseln fährt hat aus Mallorca kommend vor Illetas geankert. Dabei wurden im Naturpark wieder große Flächen der Neptungraswiesen zerstört. Diesmal war es nicht der Anker, sondern die Kette, die über den Meeresboden scheuerte und dabei die Pflanzen förmlich wegrasierte. Wie groß die Fläche ist, die ausgerissen wurde ist noch nicht genau festgestellt worden.

Die Besatzung des Schiffes wurde durch Mitarbeiter der Umweltbehörde gewarnt, dass sie nicht über Posidoniawiesen ankern dürften, allerdings überprüften die Beamten nicht, ob die Ankerkette des Schiffes auf dem Boden aufliegt. Deswegen bleiben auch Zweifel über die korrekte Position des Ankers, obwohl das Schiff von der Meeresoberfläche aus gesehen im zugänglichen Bereich blieb. Der Meeresbiologe Manu San Felix tauchte wieder und dokumentierte wie schon bei der Superyacht „Turama“ die Schäden die die „Phoenix 2“ verursacht.

Gestern lag die „Turama“ zusammen mit einer weiteren Superyacht der „Al Diriyah“ immer noch vor Illetas. Diesmal aber –nach dem Umwelt- und Image GAU von Ende Juli- vorsichtshalber über Sandboden. Beide Schiffe suchten vor dem Ankern die Hilfe des Yachthafens bzw des Tauchzentrums Vell Mari um sicherzustellen, dass sie über zulässigen Gebiet ankern. Die Besitzer der beiden Schiffen, das saudische Königshaus (Turmama) und die Herrscherfamilie Katars (Al Diriyah) zeigten sich indigniert über die falsche Position der Phoenix 2. Verschlimmert wurde die Situation noch dadurch, dass die „Phoenix 2“ gestern nachdem sie Formentera verlassen hatte, dann vor Ibiza seelenruhig über einer großen Posidoniawiese ankerte, obwohl sie zuvor von Beamten des Naturparks gewarnt worden war.

Manu San Felix sagte, dass die Phoenix 2 abgewiegelt hätte. Es habe ja keinen Wind gegeben, deswegen habe sich das Schiff auch nicht groß bewegt. „Die Bilder allerdings sprechen eine andere Sprache. Das Ganze gleicht einem umgepflügten Kartoffelfeld. Bis vor einem Monat hatten die Schiffe noch die Entschuldigung der Unwissenheit. Jetzt sind die Entschuldigungen nicht länger tolerierbar.“

Schaden durch Phoenix 2

+++ POSIDONIA DEMO +++

Übermorgen um 11:00 geht es los. Die Farraddemo der RIP (s.o.) als Protest gegen die Zerstörung der Posidoniawiesen startet dann um 11:00 auf dem Kirchplatz in San Francisco in Richtung Hafen. Dort findet eine kleine Protest-Ausstellung statt und dann geht es über den sa Sequi-„Salz“-Weg zurück. Die Inselregierung hat die Demo mittlereile erlaubt und die Policia Local wird für den entsprechenden Geleitschutz sorgen.

Die freuen sich bestimmt über ein paar Velo-Mitstreiter.

(Quelle: Diario de Ibiza 15.09.2011)

Gruß
Akkku

+++ INSELREGIERUNG UND NATURSCHUTZ +++

Der Geschäftsführer der Meereschutzorganisation Oceana Xacvier Pastor und die Vizepräsidentin Formentears und Umwelträtin Silvia Tur, als Vertreterin der Inselregierung wollen gemeinsam Front gegen die Zerstörung der Posidonia machen.

Pastor legte dafür eine Anzeige vor, die diese Woche bei der Europäischen Kommission eingereicht wurde und die auflistet, wie die Neptungraswiesen durch Anker, Ö- und Treibstoffleinleitungen und Schmutzwasser der Yachten zerstört wird.

Tur erinnerte daran, dass das Posidoniaproblem nicht nur Forentera betrifft, sondern die gesamten Balearen und an deshalb direkte Antworten von der Balearenregierung erwartet, wie der Schutz der Meerespflanze in Zukunft gewährleistet werden solle und sich so ein Debakel wie in diesem Jahr 2012 nicht wiederholt.

+++ ERNÜCHTERNDER POLIZEIBERICHT +++

Die Inselregierung hat den Bericht der Guardia Civil Tauchereinheit vorgelegt bekommen. Diese hatte im August und September verschieden Boote an ihren Ankerplätzen untersucht. Der Bericht macht deutlich, dass die spanische und europäische Gesetzgebeung wohl nicht ausreicht um die Bootseigner zu belangen. Daß viele der Schiffe außerdem unter nicht-europäischen Flaggen fahren, erschwere eine evtl. Strafverfolgung zusätzlich.

+++ FAXEN DICKE? +++

Die Inselregierung will schärfer Maßnahmen gegen die Umweltzerstörer. Nachdem die neuen Schadensbilder, die die „Phoenix 2“ angerichtet hat, wie ein Paukenschlag bei Insel- und Balearenregierung eingeschlagen sind, will man im Rathaus jetzt an die Gerichte herantreten und sondieren, ob die Schäden nicht als Vergehen gegen die Umwelt gewertet werden können.

+++ ZUWENIG PERSONAL +++

Formenteras inselregierung beklagt, dass im Augenblick die Überwachung der „Ankersünder“ mehr als lückenhaft sei. Gerade mal 2 Schlauchboote müssten alle Yachten überwachen, wobei diese Tätigkeit von den Angestellten des Umweltministeriums noch zusätzlich zum normalen Tagesgeschäft auszuführen sei.

+++ BÜRGERBEGEHREN +++

Ca 100 Teilnehmer haben auf der von der RIP organisierten Fahraddemo gegen die Zerstörung der Posidonia protestiert. Um 11 Uhr radelten alle von San Francisco in Richtung La Savina um den Unmut der Formenterenser Bürger gegen die Umweltfrevler zu zeigen. Inselpräsident Ferrer verabschiedete die Protestradler auf dem Krchplatz.

Den ersten Stop legte man am Hafenturm ein, wo die Teinehmer Infoblätter an die Schiffseigner und –besatzungen verteilten um über die Problematik aufzuklären. Danach ging es weiter über dem alten Salzweg am Sa Sequi vorbei nach Es Trocadors „Lands End“. Auch hier wurden Infos an Schiffsbesitzer und Badende verteilt. Am Ende der Demo wurde ein großes Plakat enthült auf dem zu lesen stand. „Wenn Du Formentera liebst, dann rette die Posidonia“.

Foto Demo

Bildergalerie im Diario zur Demo

+++ DER KAMPF GEHT WEITER +++

Weiterhin soll es montags um 21.00 die Vollversamlungen der RIP auf dem Rathausplatz geben um das Bewusstsein der Bürger und Besucher über die Posidonia zu schärfen.

(Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera KW 37/38)

Gruß
Akkku

+++ ÖKO-BOJEN +++

Das „neue“ Öko-Bojenprojekt zum Schutz der Posidonia nimmt Gestalt an. 172 Yachtankerplätze entlang des Cavall d`den Borras über den Illetas bis hoch zum Es Trucadors („Land´s End“) über sandigen Grund sind vorgesehen.

Je nach Schiffslänge müssten Eigner dann zwischen 5 und 361 Euro in der Hochsaison zahlen. 67 orangene Bojen werden für Schiff bis 8 m Länge, 70 weiße für Yachten bis 15 m und 24 gelbe für Schiffe bis 25 m, 9 grüne bis 35 m und 2 rote bis 40 m. Alle Bojen befinden sich außerhalb des 200m Schwimmbereichs vor den Stränden.

Die Gesamtkosten betragen ca 1 Mio Euro, was sich in 10 Jahren amortisieren soll. Die jährlichen laufenden Kosten werden 220.000 Euro betragen. Mit den Anlegegebühren sollen jährlich 365.000 Euro eingenommen werden. Insgesamt wird es 3 gestaffelte Preissaisons geben. Außerdem wird der Strafenkatalog, den Schiffe zahlen müssen, wenn sie nicht an den Ökobojen ankern grade überarbeitet.

Überwacht werden soll das Ganze von Angestellten der Inselregierung. Zwei in der Neben- vier in der Hauptpension. Für die Überwachung wird ein mindestens 5 m Motorboot voll ausgestattet mit GPS (dass auch automatisch anzeigt, wenn man die genehmigten Ankerzonen verlässt) , Digitalkameras, Mobiltelefonen und Laptop.
Jährlich neu werden die Verträge mit den Firmen ausgehandelt, die per Taucher die Unversehrtheit der Posidoniawiesen und die Wasserqualität für die Badenden überwachen. Außerdem werden 2 Angestellte die telefonische Reservierungshotline und die Internetwebsite betreiben.

(Quelle: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 10.-12.11.2011)

Gruß
Akkku

+++ ABLEHNUNG +++

Das (PP)-Umweltministerium der Balearen hat gestern eine Eingabe der Sozialisten für die Einrichtung von Ökobojen vor Formentera und eine Überwachung derselben um die Posidonia-Wiesen zu schützen, abgelehnt. Ein Abgeordneter der Sozialisten sagte, dass es äußerst wichtig sei, dass die Bojen eben schon zu Beginn der Saison installiert würden und sich die Regierung darum nicht kümmern würde.

Eine PP Abgeordnete warf den Sozialisten vor, dass die Schäden an den Neptungraswiesen schon viel älter seien und es unverantwortlich sei künstlich Alarm zu schlagen. Das ganze sei ja auch kein Balearenweites-Problem und schon gar kein schwerwiegendes, schließlich gebe es ja noch 1000 qkm an Seegraswiesen.

Die PP-Abgeordnete beschuldigte die vorherige sozialistische Regierung das Problem verursacht zu haben. Schließlich habe man mitten im Sommer die Regierung übernommen und da hätte die Saison ja schon längst begonnen gehabt, ohne dass die Vorgängerregierung die Bojen installiert habe. Das sei alles nur Neid und Frust über die verlorene Wahl.

(Quelle: Diario de Ibiza 24.11.2011)

Gruß
Akkku

+++ ANKERPLÄTZE +++

Der balearische Umweltminister Company gab bekannt, dass es nächstes Jahr wieder Ankerbojen im Norden Formenteras geben wird. Der Normalzustand im Salinen-Naturpark müsse wieder hergestellt werden. Wieviel es ganau werden ließ er offen. 30 mehr oder weniger würden an der Situation selbst ja nichts ändern. . Die Formenterenser müssten eben klar sagen, wie viele Schiffe sie gerne hätten und wann Schluß sei. Wenn man nur 300 Schiffe wolle, ok, er würde auf die Inselbevölkerung hören.

+++ KEINE ANZEIGE GEGEN UMWELTFREVLER +++

Das Umweltministerium der Balearen hat keinen Strafantrag gegen die Turama gestellt. Obwohl die massiven Schäden (die mit Abstand größten dieses Sommers), die die Turama an den Posidoniawiesen angerichtet hatte sogar per Video dokumentiert sind, hieß es aus dem Ministerium, es läge keine Anzeige vor und deswegen seien auch keine Ermittlungen aufgenommen worden.

Im Augenblick laufen 17 Ermittlungen gegen Yachteigner, die illegal vor über Neptungrasflächen Formentera geankert hatten. Keine davon aber vergleichbar mit einem Schiff von der Größe der Turama. Die Juristen des Ministeriums hätten die Anzeigen der Parkwächter abgearbeitet. Gegen die Turama sei keine eingereicht worden.

Der Umweltminister der Balearen Company selbst gab an, dass er nicht wisse, ob noch eine offene Anzeige gegen die Turama vorliege und „überhaupt werden die Dinge ja manchmal durch die Presse etwas aufgebauscht und vom juristischen Standpunkt aus, sei alles gar nicht so wild.“ Aber wegen möglicher Anzeigen gegen die Turama „habe er nun wirklich keine Idee.“

Die vorgesehnen Strafzahlungen wegen verbotenen Ankerwurfs reichen von 100 Euro für leichte bis 450.000 Euro für sehr schwere Verstösse. Mittlerweile gab die Umwelbehörde Ibizas bekannt, dass sie noch laufende Untersuchungen gegen die Turama und eine andere Großyacht, die Phoenix 2, betreibt. Diese beruhen auf Anzeigen der Grup d´Estudis de la Naturalesa (GEN).

(Quelle: Diario de Ibiza 19.Dez 2012)

Gruß
Akkku

Hab mir erst überlegt, ob ich dafür einen neuen Thread eröffnen soll, aber irgendwie hängt es ja alles zusammen:

+++ DAS RÄTSEL DER SCHIFFE VON FORMENTERA +++

Was klingt wie ein neuer Inselkrimi von Niklaus Schmid ist die Überschrift des Diario zu einem recht unappetitlichen Thema: Es ist nämlich aufgefallen, dass von den 60.000 Schiffen (in Worten sechzigtausend) die jedes Jahr zwischen Ibiza und Formentera hin- und herdüsen nur 300 (!!!) (in Worten dreihundert) ihre Fäkal- und anderen Abwässer ordnungsgemäß in den Häfen entsorgen. Alle anderen lassen die Plörre einfach direkt ins Meer ab und kümmern sich nicht weiter drum.

Auf den Pitiusen existieren 10 „Häfen“ davon 6 Yachthäfen, 3 reguläre Häfen und 2 Yachtclubs mit zusammen knapp 3000 Liegeplätzen. Jeder der Liegeplätze hat ungefähr 20 Schiffe und Yachten pro Jahr, was zu der erstaunlichen Zahl von 60.000 führt. Davon haben aber nur 300 überhaupt in den Häfen nachgefragt, wie sie ihre Abwässer entsorgen können. Das Unschöne daran: Die Schiffsbesitzer handeln noch nicht einmal illegal, denn erstens gibt es in vielen der Häfen überhaupt nicht die erforderlichen Einrichtungen zum Abpumpen der Abwässer und zweitens erlaubt die spanische Gesetzgebung das Einleiten von Fäkalien ins Meer solange man sich 12 Seemeilen von der Küste entfernt mit mehr als 4 Knoten Geschwindigkeit befindet.

Auf Formentera verfügt der Yachthafen Formentera Mar mit seinen 90 Ankerplätzen (jeweils ca 40 Schiffe pro Jahr) z.B. über Einrichtungen zum Absaugen von ölhaltigen Wasser und zur Abnahme von Batterien, Plastik und anderen verschmutzen Abfällen aber nicht für das Abpumpen von Fäkalien und Bilgenwasser. Nach Auskunft von Formentera Mar sei man auch nicht verpflichtet dazu, da der Hafen vor Inkrafttreten des Gesetztes, dass solche Installation vorschreibt, gebaut worden sei. Es werde auch nie danach von Schiffseignern gefragt. Der Betreiber Marina Formentera dagegen verfügt über sämtliche erforderlichen Vorrichtungen zum Abpumpen von allen Abwässern. Laut Marina Formentera wird der Service sogar mehr als in jedem anderen Hafen der Pitiusen nachgefragt. Ca 3 Fäkalabpumpungen pro Tag würden im Sommer durchgeführt.

Alle Hafenbetreiber geben zu, dass im Vergleich zur Schiffsanzahl die Inanspruchnahme des Services nur sehr gering sei und nur die sensibilisiertesten Schiffseigener danach fragen würden. Gerade diese Sensibilisierung würde aber vielen Yachtbesitzer, die vor den Pitiusen cruisen fehlen.

+++ ENTSORGUNG +++

Die Hafenbehörde der Balearen gab zu Bedenken, dass die Yachthäfen dazu verpflichtet seien Fäkalien, Ölabwässer und „festen“ Abfall (Plastik etc.) der Schiffe, die in ihnen ankern entegenzunehmen. Allerdings ist die Vorschrift so schwammig abgefasst, dass es Auslegungssache bleibt, in welcher Form oder ob überhaupt der Service angeboten wird. So müsse der Hafen den Service nur formal anbieten, könne ihn an eine Spezialfirma z.B. Retratoil, ABH, Servmar oder Herbusa outsourcen, die aber nie in Erscheinung treten müsse um den Service wirklich durchzuführen.

+++ FÄHRSCHIFFE +++

Bei größeren Kreuzfahrtsschiffen lässt sich nicht genau sagen, ob sie ihre Fäkalien nicht doch in irgendeinem Hafen auf ihrer Reise ordnungsgemäß entsorgen, aber bei den Fährschiffen, die jährlich 1,2 Mio Passagiere zwischen Ibiza und Formentera hin- und herjetten und die eigentlich gezwungen sind ihre Abwässer entweder in Ibiza oder Formentera zu entsorgen, erstaunt schon, dass z.B. Balearia und Mediterránea Pitiusa und Trasmapi zwar über Retraoil- bzw. Servmar-Verträge zum Abpumpen von ölhaltigem Wasser verfügen, keine dieser Firmen aber die Fäkalien abpumpt.

+++ „BESCHISSENE“ BESCHWICHTIGUNG +++

Der Geschäftsmann und ehemalige Vertreter für den nautischen Sektor in der Handelskammer Ibizas/ Formenteras Mariano Torres nennt die Meldungen über den schlechten Zustand der posidonia übertrieben. Der „Pflanze ginge es gar nicht so schlecht2 und „plötzlich seien alle über die Abwässer der Yachten besorgt“ er könne zweifelsohne versichern, dass niemand im Salinen-naturpark seine Schiffsabwässer verklappen würde, oder habe jemand denn etwa schwimmen Exkremente im Meer gesehen?“ „90% der Yachttagestouristen Formenteras würden zum Illetas fahren und ihre Geschäfte brav auf der Yacht machen.“ „Diejenigen, die jetzt Alarm schlagen würden über den Zustand des Meeresbodens seien einfach Leute, die keine Ahnung häten was ein Schiff ist.“ „Hinter allem würden doch nur geschäftliche Inetressen der Bojenbetreiber stehen, denn schließlich sei es ein einträgliches Geschäftsmodell Yachtbesitzer einen Zwangsliegeplatz anzubieten und diese Liegeplätze zu unterhalten“ „Man müsse sich entscheiden: Qualitätstourismus oder Posidoniaschutz“.

+++ KILLERALGE +++

Meeresbiologen warnen vor der wachsenden Verbreitung von schädlichen Algen vor Formentera, die unter ihrem tödlichen Teppich des alles erstickenden Grauens z.B. die Posidoniapflanzen zerstören. Die Schadalgen finden Nährstoffe in den illegalen Schmutzwassereinleitungen der Schiffe. Teils sei zu beobachten, dass sie da am besten gedeihen, wo sich viele Yachten ansammeln. In den letzten Jahren hat sich das Ausbreiten der Killeralge beschleunigt, weil immer mehr Schiffe zwischen Ibiza und Formentera kreuzen und vor Formentera ankern. Die Algen breiten sich dann auf dem Meeresboden aus und bedecken die restliche Meeresfauna, so dass alle anderen Pflanzen absterben, weil die Fotosynthese nicht mehr durchgeführt werden kann. Zuerst waren Meeresbiologen (darunter auch Manu San Felix) davon ausgegangen, dass das verstärkte Wachstum der Algen auf die unterseeischen Abwasser- und Klärrohre zurückzuführen sei, jetzt aber haben Studien gezeigt, dass im es Freus die Yachtscheiße der Hauptgrund ist.

Aber nicht nur dort wo große Yachtankerplätze liegen, gedeiht die Alge, auch an Stellen, an denen man es eigentlich nicht vermutet hätte, wächst sie prächtig. So z.B, zwischen Espalmador und Espardell. Experten vermuten jetzt, dass auch die Formenterenser Fährschiffe ihre ungeklärten Abwässer direkt ins Meer leiten. Denn erstaunlicherweise konnte keine Firma ausfindig gemacht werden, die dafür zuständig ist die Abwässer der Reedereien auf Ibiza oder Formentera ordnungsgemäß zu entsorgen. Von diesen werden durch Spezialfirmen nur ölhaltige Abwässer, nicht aber Fäkalien abgepumpt. Auch die Hafenbehörde gab an, dass man vertraglich mit keiner Firma verbunden sei, die Yachtabwasser abpumpt es gebe allerdings eine autorisierte, die kleiner Abpumpprozesse durchführe. Er gab zu bedenken, dass die ölhaltigen Abwässer sowieso schädlicher seien, da die anderen ja schließlich zumiondest „biologisch abbaubar“ seien.

http://fotos00.diariodeibiza.es/fotos/noticias/646×260/2011-12-21_IMG_2011-12-21_22:25:37_8.jpg

++++ BOJEN BESSER +++

Die Meeresschutzorganistaion Oceana hat am Bojen-Projekt-Entwurf einige Verbesserungsvorwschläge angemerkt. So wolle man, dass das Einleiten von „organischen und/oder gefährlichen Substanzen“ von Yachten als illegal eingestuft wird. Oceana erinnerte noch einmal daran, dass gerade die Posidonia extremst sensibel auf Trübung des Wassers reagiere. Man verlabnge eine strenge Kontrolle der dort ankernden Schiffe und harte Bestrafung von Tätern.

+++ BOJEN FRÜHER +++

Das Fischereiministerium der Balearen will nicht, dass die Bojen erst im Mai installiert werden. Denn auch von januar bis Mai würden schon einige – wenn auch wenige- Yachten dort ankern. Somit käme eine Nichtinstallation zu dieser Jahreszeit einer vorsätzlichen Zerstörung der Posidonia dort gleich. Auch Oceana setzt sich dafür ein, dass zumindest einige Bojen im Winter installiert bleiben.

+++ KEINE BOJEN ¿+++

Formenteras Inselregierung sieht schwarz für die Installation von Anker-Bojen an den nördlichen Stränden Formenteras für den Sommer 2012. Grund sei die mangelnde Kooperation der Balearenregierung. Besonders schwere Vorwürfe richtete Formenteras Umweltdezernentin Silvia Tur an den Balearenumweltminister Gabriel Compnay, der „unter dem Druck der Yachtverbände und von gewissen Stellen in Mallorca stehe“.

(Quelle: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera Ende Dez´11 / Anfang Jan´12)

Gruß
Akkku

+++ PROTEST +++

Die Umweltorganisation RIP hat letzte Woche die Ratssitzung unterbrochen um Forderung zur Rettung der Posidonia verlesen. Das von den Politikern vor einigen Wochen verfasste Manuskript sei völlig belanglos und nicht zur Rettung der Neptungraswiesen geeignet. Es fehle der politische Wille. Im kommenden Sommer wird die Posidonia wieder genauso durch Yachten zerstört werden wie in diesem Sommer. Wirtschaftliche Interessen hätten Vorrang vor dem Naturschutz- auch auf Formentera.

Davor hatte man schon ein Voododd-Set an die Politiker verteilt. Für eine Foto stellten sich alle Politiker mit dem Set auf, nur die PP weigerte sich. Der Sprecher der PP sagte später, dass er zwar mit der Zielsetzung der RIP übereinstimme, die Organisation aber ibei der Art der Durchführung ihrer Aktionen danebenliege.

Inselpräsident Ferrer erinnerte daran, dass sich die Inselregierung voll und ganz de Schutz der Posidonia verschrieben habe. Mitte Februar werde man das Projekt vorstellen und in Übereinkunft mit dem Umweltministerium der Balearen dann für den Sommer weiterentwickeln um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.

(Diario de Ibiza 28.01.2012)

Gruß
Akkku

+++ TURAMASCHÄDEN KEIN VERGEHEN +++

Die Zerstörung von einem Hektar Posidonia im Naturschutzgebiet vor Formentera im Juli durch die Luxus-Yacht Turama wird von der Staatsanwaltschaft Ibiza nicht als strafbares Vergehen eingestuft. Damit wird der Fall zu den Akten gelegt. Die Entscheidung traf bei den Anzeigenden auf Bestürzung.

Die Staatsanwaltschaft räumt zwar ein, dass die vom Turamaanker zerstörte Neptungrasfläche sowohl im nationalen Katalog gefährderter Arten steht, als auch als Ort von herrausragender Bedeutung nach EU-Richtlinien und im Rahmen des UNESCO Weltkulturerbes geschützt sind und die Balearenregierung in diesem Fall nachlässig, unzureichend und unorganisiert gehandelt habe, es sei aber keine systematische Verletzung der Regeln festzustellen.

Allerdings betont die Staatsanwaltschaft auch, dass -um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden- eben mehr Kontrollen durch Guardia Civil Spezialeinheiten und andere Behörden durchgeführt werden müssten. Dort wo die Yacht geankert habe, seien ja auch keine Bojen installiert gewesen, so dass zum Ankerwurf keine Alternative bestanden habe. Und weiter: So ein Fall dürfe sich nicht wiederholen. Bezüglich der Verantwortlichkeit der Eigner der Turama räumt die Staatsanwaltschaft ein, dass zwar Strafen für Schäden an bedrohten Pflanzen vorgesehen seien, aber nur bei Vorsatz und Absicht.

Gleichzeitig mit ad acta Legung des Turama Falls, gab die Staatsanwaltschaft auch bekannt, dass man Untersuchungen zum Ankern des Kreuzfahrtsschiffs Columbus 2 (s.d.) angestrengt habe.

+++ REAX CONSELL AUF TURAMA +++

Der Inselrat hat zwar seinen Respekt für die Entscheidung des Gerichts den Fall Turama zu den Akten zu legen bekundet. Trotzdem ist man der Meinung, dass die Schiffseigener für die Schäden, die die Yacht an den Posidoniawiesen angerichtet hat, auf irgendeine Weise zur Verantwortung gezogen werden sollten. Es dürfe nicht der Eindruck erstehen, dass vorsätzliche Schäden an der Umwelt ungestraft blieben.

+++ REAX GEN TURAMA +++

­Der Sprecher der Naturschutzorganisation GEN, die den Fall zur Anzeige gebracht hatte, sah es also absolut unverständlich an, dass die Meereszone mit dem höchsten Schutzstatus der Pitiusen ungestraft den Auswirkungen eine 100 m Yacht ausgesetzt werden dürfe und bisher noch nie dagewesene Schäden anrichten dürfe. Das sei einfach eine Missachtung des Weltkulturerbes.

+++ ANKERN ÜBER NICHTGESCHÜTZ ERLAUBT +++

­Der Umweltminister der Balearen hat verlauten lassen, dass man von der Küsteschutzbehörde nicht verlangen werde, dass der Antrag des Inselrats Formenteras weiter verfolgt wird, das Ankern über geschützten Zonen zu beschränken. Der jetzige Zustand werde einfach beibehalten.

+++ POSIDONIASCHUTZ +++

Erste Details zum geplanten neuen Posidoniaschutzgesetz der Balearenregierung sind bekannt geworden. Danach werden vor Formentera 3 Posidoniaflächen unter Schutz gestellt. Schiffe bis 12m dürfen über Neptungrasflächen ankern, aber nur über nichtgeschützen Flächen. z.B. südlich des Torre da Sa Gavina. Schiffe über 12 m Länge dürfen nur bei mehr als 35 m Wassertiefe ankern, denn dort wächst wegen fehlenden Lichteinfalls kein Neptungras mehr. Bisher ist es aber nur ein Entwurf, der noch diverse Gremien durchlaufen muss.

+++ HAFENBETREIBER BOJEN +++

Die Yachthäfenbetreiber Marina de Formentera, Marina de Ibiza, Puerto de Santa Eulària, Ocibar und der Club Náutico de Sant Antoni haben der Küstenbehörde (und der Balearenregierung und den Regierungen Ibizas und Formenteras) ihren Öko-Bojenplan vorgestellt. Die Betreiber, die unter dem gemeinsamen Namen Pitiusa de Ecologia firmieren, wollen der Regierung Zahlungen für die Nutzung der Gewässer leisten. Im Fall Formenteras wären das 146.000 Euro, bei Ibiza 104.000 Euro.

Das Projekt sieht vor, Rentabilität für die Betreiber, Service für die Nutzer und Schutz der Posidoniawiesen zu gewährleisten. Die Initiatoren betonten, dass „der Yachttourismus die Gewässer der Pitiusen wegen ihrer Sauberkeit und Transparenz ansteuern würden. Wenn die Posidonia verschwinden würde, sei es auch mit der Besonderheit des Meeres für diese Besucher vorbei.

An der Presseerklärung der Yachthafenbetreiber nahm zur Überaschung vieler auch der Meeresbiologe Manu San Felix teil, der die Zerstörungen aufgedeckt hatte und das Thema Posidoniaschutz maßgeblich auf die öffentliche Agenda gehievt hatte. Er wird von der Firma als Experte unter Vertrag genommen. Bei der Projektvorstellung wurde auch betont, dass das Projekt quasi als Ergänzung zum Vorschlag der Formenterenser Inselregierung verstanden werden soll.

Das Projekt von Pitiusa de Ecologia sieht 168 Ökobojen für Formentera vor (114 für Ibiza) vor, verteilt auf 3 Zonen von der Cala Saona bis zum Trucadors. Alle Bojen werden am Übergang von Posidonia flächen zum Sandgrund oder dort wo innerhalb der Neptungraswiese eine Sandfläche existiert, installiert. Mit der Ankerung einher geht dann auch der Service des Schmutzwasser- und Müllabtransports. Schiffe mit weniger als 20 m dürfen frei ankern, bei Übernachtung aber 1 Euro pro Längenmeter. Schiffe über 20 m zahlen 1 Euro für jeden Quadramter Wasserfläche, den sie bedecken. Das würde bei einem 22m Schiff ca 100 Euro am Tag ausmachen, bei einer Megayacht wie der Turama ca. 1500 Euro pro Nacht. Wieviele Nächte erlaubt sind (bisher war es nur eine) wurde nicht erwähnt.

(Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 25.-28.04.2012)

Gruß
Akkku

+++ WIEDER +++

Leider bisher nur vollständig in der Printausgabe: wieder ankert eine Megayacht vor den Stränden Formenteras. Schwerste Posidonia-Schäden befürchtet.

+++ GAU +++

Posidoniaschutz ad absurdum:
Das neue Anker-Dekret der Balearenregierung treibt es jetzt völlig auf die Spitze. Schiffen mit bis zu 12 m Länge ist es jetzt erlaubt überall zu ankern, egal ob über Posidonia oder nicht. Einzige Ausnahme bilden LIC-Gebiete (Luegos de Interes C….?).

Schiffe über 12 m Länge dürfen nur über Sand ankern bzw. bei Wassertiefen von mindesten 35 m, weil man bei dieser Tiefe davon ausgeht, dass wegen Lichtmangels eh keine Posidonia mehr am Meeresgrund wächst. Die Umweltschutzorganisation GEN spricht von einem beispiellosen Attentat gegen die Neptungraswiesen.

(Quelle: Diario de Ibiza 31.05.2012)

Gruß
Akkku

+++ WENIG STRAFEN +++

2011 wurden auf den gesamten Balearen gerade einmal 3 Bußgeldbescheide a 500 Euro sprich 1500 Euro wegen Posidonia”frevels” ausgestellt. Von den 22 eingeleiteten Untersuchungen (allein das ist ja schon ein Witz bei den hunderten von Yachten, die allein vor Formentera ankern) gegen Schadensverursacher bezog sich der Großteil auf Formentera (nämlich 17). Einige der Verfahren sind allerdings noch offen, können also noch Strafzahlungen nach sich ziehen.

+++ NEUER SCHADENSFALL +++

Jetzt gibt es auch mehr Einzelheiten zur erwähnten Megayacht von gestern. Angestellte des Umweltministeriums bestätigten, dass sich eine 85 m Yacht (ist das schon Mega? Egal groß genug jedenfalls) vor der Küste Formenteras aufhält, die ihren Anker mal eben wieder flugs über ner Neptungraswiese abgeworfen hatte. Die Guardia Civil nahm ein Protokoll auf und wies die Besatzung an den Ankerplatz zu wechseln und auf einen Sandflächenplatz auszuweichen. Jetzt müssen die Behörden entscheiden ob ein Verfahren gegen die Eigner eingeleitet wird.

+++ GRAUE THEORIE +++

Theoretisch mögliche Strafen für Posidoniaankering:
Leichte Vergehen: 500 bis 2000 Euro
Schwere Vergehen: 2000 bis 200.000 Euro
Sehr schwere vergehen: 200.000 bis 2 Mio Euro

….hahaha

Die Behörden geben zu Bedenken, dass die Verfahren langwierig seien, Einspruch der Beklagten möglich und meist Unwissen über die Ankerregelungen Grund für die Vergehen seien. Deswegen werde man jetzt eine Info-Kampagne in den Yachtclubs und Marinas starten.

+++ FORMENTERA SORGT SICH +++

Formenteras Inselregierung zeigte sich über diesen neuen Fall in den Gewässern Formentears (nach Turama und Phönix2 s.o.) besorgt und verlangte noch einmal, dass das Balearenumweltministerium endlich die nötige Überwachung der Seegebiete initiiert, um nicht wieder die gleiche Situation wie im vergangenen Sommer enstehen zu lassen.

(Quellen: Diario de Ibiza / Ultima Hora de Ibiza y Formentera 01.06.2012)

+++ ERMITTLUNGEN +++

Die Staatsanwaltschaft Ibizas hat Ermittlungen gegen die Eigner der Yacht Columbus 2 der Reederei Hapag Llyod Cruises aufgenommen. Im Augenblick beschränken sich diese allerdfings noch auf dieFeststellung des exakten Sachverhalts, nämlich wo genau die Megayacht über Posidonia ankerte, innerhalb oder außerhalb der geschützten Zone bzw. Da eigentlich unstrittig ist, dass sie innerhalb des Naturschutzgebiets ankerte, ob sie selbiges unerlaubt oder mit Genehmigung der Hafenbehörde tat. Sollte letzteres der Fall sein, will die Staatsanwaltschaft herausbekommen, ob es überhaupt möglich ist eine solche Genehmigung zu erteilen.

Im April hatte Formenteras Umwelträtin Sivia Tur Anzeige erstattet, weil die Columbus 2 mit Erlaubnis der Hafenbehörde vor der Hafenausfahrt La Savinas ankerte, dies aber ihrer Ansicht nach außerhalb der Zone tat, die von der Hafenbehörde für diesen Zweck freigegeben worden war. Tur hatte sich auch sofort die enstprechenden GPS-Daten des Liegeplatzes durch die Seerettung übermitteln lassen. Wenn die Hafenbehörde behauptet, dass die Columbus 2 in der freien Zone 2 ankerte ist das falsch. Die Daten beweisen es, so Tur.

Auch die Meeresschutzorganistaion Oceana hatte zuvor schon beklagt, dass die Yacht Posidoniawiesen beschädigt habe und “eine Untersuchung gegen die Schuldigen dieser Aggresion gegen die Umwelt” verlangt. Die Verantwortlichen müssten entsprechend bestraft werden. Auch Oceana verfügt über Daten, die beweisen sollen, dass die Columbus 2 außerhalb der freigegegeben Zone ankerte.

(Quelle: Ultima Hora de Ibiza y Formentera 19.06.2012)

+++MAL  WIEDER +++

Die Meeresschutzorganisation Oceana hat heute morgen Die beiden Inselregierungen Ibizas und Formenteras, sowie das Umwelministerium und die Guardia Civil darüber verständigt, dass wahrscheinlich  schon wieder große Yachten über geschützen Posidoniaflächen im Salinen-Naturpark ankern. So zeigen Sat-Bilder, dass die Virginian unter Bermuda-Flagge, die Air unter Flagge der Cayman-Islands und die Evensea unter spanischer Flagge mehrere Stunden tw. Auch über nacht über den geschützen Zonen Anker geworfen hatten.

(Quelle: Ultima Hora de Ibiza y Formentera 25.06.2012)

und auch in Sachen Posidonia hat sich wieder einiges getan:

+++ OCEANA +++

Die Meeresschutzorganisation Oceana führt seit Juni eine Überwachung der Ankergebiete vor Formentera durch und hat 22 Yachten bei 28 Gelegenheiten wegen falschen Ankerns bei der Balearenrgierung gemeldet. Mittels Satellitenbildern wurden die Umweltfrevler geortet. Grund für die „private“Überwachung sind die mangelnden Resourcen der Regierung selbst eine Überwachung zu garantieren. Nach Aussage von Oceana sind die Falschankerer immer noch eine wahre Pest, man habe aber sehr vorsichtig sein müssen mit konkreten Anschuldigungen und nur die gemeldet, bei denen man sich vollkommen sicher sein konnte. Gemeldet wurden Beginn und Ende des Ankerns und die genaue Position des Schiffe. Manche Yachten hätten Stunden und sogar Tage über geschützten Posidoniawiesen geankert. Viele der Yachten seien länger als 40m. Manche Schiffe habe man 2 oder 3 mal an die Behörden gemeldet. Sollte das illegale Ankern fortbestehen, überlegt Oceana Beschwerden bei der EU-Kommission und UNESCO einzureichen.

+++ MANU SAN FELIX +++

Der Meeresbiologe Manu San Felix zeigt sich besorgt über den Zustand der Neptungraswiese vor Es Calo de S´Oli . Die dort installierten 17 Ökobojen reichten für die große Anzahl der Schiffe gerade im Juli und August bei weitem nicht aus. Mit Taucherkollegen erstellt Felix gerade eine Studie um den Rückgang der Posidonia durch Ankerwurf und das Scheuern der Ankerketten zu dokumentieren. Felix räumte ein, dass im Umweltministerium mittlerweile ein Umdenken eingesetzt habe. Es existiere jetzt ein Bewusstsein über die Bedrohung der Posidonia, das es vor einem Jahr noch nicht gegeben habe. Allerdings würde immer noch die nötige Finanzierung fehlen und es könne auch nicht sein, dass das Überwachungspersonal, das es gäbe, keine Strafen verhängen dürfe. Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass jeden Tag mehr als 80 Yachten vor Es Calo de S´Oli ankern würden, obwohl diese Zone eine absolute Schutzzone sei. Am Illetas sei die gefährdeste Zone die, wo der Sand aufhört und die Posidonia beginnt. Dort sei ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

+++ AUSLASTUNG JUNI JULI +++

Im Juni und Juli ankerten in der s´Alga-Bucht vor Espalmador 1262 Schiffe, von denen 92 kürzer als 8 m waren und der Rest bis zu 15 m Schiffslänge hatte. Vor Es Calo de S´Oli ankerten im Juni und Juli 511 Schiff (35 bis 8m / Rest bis 15 m)

+++ SANKTIONEN +++

Das Umweltministerium der Balearen hat 21 Untersuchungen gegen Schiffseigner wegen illegalen Ankerns abgeschlossen. 34 weitere Untersuchungen müssen noch evaluiert werden. Eigentlich hatte die Balearenregierung angegeben diesen Sommer keine Untersuchungen einleiten zu wollen. Die Anträge gehen auf Anzeigen der Guardia Civil und Angestellten des Ministeriums zurück und werden alle nur als leichte Verstösse behandelt. Eine Sprecherin des Ministeriums erinnerte zwar daran, dass leichte Verstösse mit Strafen zwischen 500 und 5000 Euro bestraft werden, schwere mit 5000 bis 200.000 und sehr schwere mit 200.000 bis 2 Mio Euro, betonte aber, dass keine der jetzigen verhängten Strafen über 500 Euro liegen würde. Aus dem Umweltministerium war zu hören, dass die Problematik ja nur ein bzw eineinhalb Monate bestünde und das Ankern auch nicht der Hauptgrund für die Schädigung der Unterwasserflora sei. Außerdem trete der Posidoniaschwund in der vorderen Strandzone auf, genau dort wo keine Yachten ankern würden. Vielmehr seien wahrscheinlich Sonnenöle und andere Substanzen für den Rückgang der Pflanze verantwortlich. Damit wolle man aber die punktuelle Zerstörung durch Ankerwurf nicht geringsschätzen.

+++ JULI ORTSWECHSEL +++

Das balearische Umweltministerium hat im Juli 105 Schiffe aufgefordert umzuparken, weil sie über Posidoniaflächen im Schutzgebiet LIC ankerten. Die meisten Schiffe (50) mussten ihren Ankerplatz vor Espalmador wechseln, gefolgt von ses Salines (30) und Es Calo de s´Oli (25). Nach Aussage es Umweltministeriums gab es eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Guardia Civil, den Beamten des Umweltministeriums und den Angestellten des Naturparks. Eine Sprecherin gab aber zu, dass das Problem der Überfüllung auf jeden Fall besteht. „Man könne eben keine Türen aufs Meer setzen, sondern müsse für einen bzw eineinhalb Monate dafür sorgen, dass die Posidonia im bestmöglichen Zustand verbleibe, indem man Yachtbesitzer informiere wo sie ankern dürften und wo nicht.“ Im Juli ankerten 944 Schiffe nach vorheriger Reservierung vor Espalmador und 366 vor Es Calo de s´Oli. Seit diesem Jahr gibt es ein iPhone und Android-App, mit der Yachtbesitzer checken könne, ob sie korrekt ankern oder nicht. Auf fondeos.caib.es kann man die viersprachige Anwendung Fondeos App downloaden und bekommt mittels aktualisiertem Kartenmaterial sofort den Standpunkt seines Schiffes angezeigt.

+++ WIEVIELE SCHIFFE DÜRFEN ? +++

Diese Woche hat Formenteras Inselregierung einen Vorschlag bei Küstenbehörde und Balearenregierung eingereicht in dem detailliert aufgeschlüsselt wird, wieviele Schiffe überhaupt vor der Küste Formenteras in Zukunft ankern dürfen sollen. (UH)

Quelle: Ultima Hora de Ibiza y Formentera / Diario de Ibiza 26.08.-02.09.2012)

+++ PREISVERLEIHUNG +++

Folgerichtig:
Die Umweltschutzvereinigung Amics de la Terra (Freunde der Erde) verleiht ihre diesjährige saure Zitrone, den “Feind-der-Erde”-Preis an den Umweltminister der Balearen Biel Company.
Company war wegen einer ganzen Reihe von Umwelt“freveln“ n ominiert gewesen, den Preis bekommt er jetzt letztendlich für sein absolut mangelhaftes Management in bezug auf den Schutz der Netpungraswiesen.

Der Preis wird immer an diejenige Person verliehen, die sich im jeweiligen Jahr besonders dadurch hervorgetan hat gegen den Umweltschutz zu arbeiten und Natur zu zerstören.

(Quelle: Diario de Ibiza 25.11.2012)

++++ BOJEN +++

in Regierung der Balearen möchte mehr Bojen im Naturpark der Salinen installieren. Wie Formenteras PP-Inseldirektor Alcaraz bekanntgab, steht er in Verhandlungen mit dem Umweltministerium der Balearen, damit mehr der sogenannten Ökobojen vor der Formenterenser Küste ( Es Calo de s’Oli) bzw vor Espalmador verankert werden.

2012 hatte die Regierung  67 boyas ecológicas: 44 en s’Espalmador y 23 en es Caló de s’Oli installiert. Alcaraz erinnerte auch daran, dass 2012 neue nautische Karten durch die Balearenregierung publiziert worden seien, die den Schiffseignern die genauen Positionen der geschützten Posidoniawiesen zeigen.

Alcaraz machte sich dabei auch über die Kritik der Opposition (sprich: Formenteras Inselregierung) an dem Bojenprojekt lustig: „es scheint als habe es 2012 keine Probleme bei den Bojen gegeben. Diejenigen, die die Bojen installiert hätten sei die PP gewesen, denn die Vorgängerregierungen hätten das ja versäumt“

Jetzt müsse man sich noch um die Schiffe vor dem Illetas und um die großen Yachten, wie z.B. die Turama kümmern, die mit ihren großen Ankern am gefährlichsten für die geschützte Flora der Meeresgebiete seien. Im April 2012 hatte der Umweltminister der Balearen den Regulierungsplan vorgestellt, der tägliche Ankergebühren gestaffelt nach Schiffsgrössen vorsah.  Außerdem wurden 20.000 Broschüren in 5 Sprachen gedruckt aus denen die Yachtbesitzer ersehen können, ob sie sich über geschütztem Gebiet oder freien Sandflächen befinden.

(Quelle: Diario de Ibiza 02.04.2013)

+++ POSIDONIA-PETITION +++

Die Initiatoren der Online-Petition «La protección real de las praderas de posidonia en Formentera e Eivissa» auf change.org, http://www.change.org/es/peticiones/a-la-conselleria-d-agricultura-medi-ambient-i-territori-del-govern-balear-la-protecci%C3%B3n-real-de-las-praderas-de-posidonia-en-formentera-e-ibizader Formenterenser Kapitän Juan Torres und sein Mitstreiter Xavier Jimenez sind überwältigt von der großen Resonanz ihrer Kampagne.

8.171 Unterschriften in weniger als einem Monat seien ein toller Erfolg für diese kleine Initiative. Die Petition, die sich an das Umweltministerium der Balearen, speziell an Umweltminister Company, richtet, listet auch detailiert Lösungsansansätze auf um die Biodiversität, die Qualität des Wassers und der Strände, von denen ein funktionierender Tourismus abhängt zu bewahren. So sollen nach dem Willen der Petition neben dem wilden Ankern z.B. auch Schleppnetzfischerei verboten werden und die Posidoniaflächen endlich korrekt in Seekarten eingetragen werden, wo sie bisher garnicht oder als Algen aufgeführt sind.

Torres betont, dass es sich bei der Posidonia um eine Pflanze und eben nicht um eine Alge handeln würde. “Ich glaube es ist wichtig, dass wir, die Bewohner zusammen kämpfen um die Seegraswiesen zu retten. Die große Mehrheit von uns lebt vom Tourismus und die Bewahrung des Neptungrases ist direkt damit verknüpft, dass unsere Besucher weiterhin von unseren Buchten und Stränden angezogen werden. Ansonsten stoßen wir die Touristen ab, die auf der Suche nach diesem besonderen sind und müssen uns mit einem anderem Typus Besuchern abgeben, die darauf nicht soviel Wert legen. ” Hauptziel der Initiatoren ist es auch die Tourismus-Unternehmen mit an Bord zu holen, denn “schließlich seien ja die Tourismusbetreiber diejenigen, die an intakter Umwelt und entsprechenden gästen, das größte Interesse haben müssten.” Genauso müssten aber auch die politischen Administrationen eingebunden werden, damit die Posidonia erhalten würde.

Die Unterschriftenaktion soll noch bis mindestens Anfang des Jahres weiterlaufen. Dann will man das ganze ausdrucken und an die Balearenregierung übergeben. Bisher hat sich noch kein verantwortlicher mit den beiden in verbindung gesetzt. Aber Torres weiß, dass die Verantwortlichen sich der Initiative sehr wohl bewusst sind, weil mit jeder eingetragenen Unterschrift auf change org eine automatische eMail als Notification an die Balearenregierung geschickt wird.

Abschließend sagt Torres: “Es wird keine Posidonia ohne Tourismus geben und keinen Tourismus ohne Posidonia”. Der Schutz der Posidonia müsse mit Mitteln funktionieren, die dem Tourismus, der so wichtig ist für Formentera (und Ibiza) nicht schaden.

(Quelle: Ultima Hora de Ibiza y Formentera 12.08.2013)

+++ BOJEN STREIT IM MINISTERIUM +++

Die Umweltbehörde (des Umwelministeriums) hat den Vorschlag des Espai Natural (des Umweltministeriums – muss man nicht verstehen) um Ankerplätze am Illetas zum Schutz der Posidonia zu schaffen zurückgewiesen. Für die Planung muss jetzt erst ein Umweltgutachten erstellt werden. Grund der Ablehnung ist, dass durch die Arbeiten die Posidonia, die eigentlich geschützt werden soll, zerstört werden könnte.

Das Projekt sieht vor auf Posidoniaflächen, die schon stark von Ankern zerstört sind, sechs Betonpylone zu errichten (plus 3 weitere auf Sandflächen), an denen dann grössere Yachten (40 bis 100m) ankern könnten. Aufgrund des Ausmaßes der Arbeiten und der Verankerung von Pontonen im Meeresboden mittels schwerer Pfostenschuhe und des Ausmaßes der Pylone, die bei einem Durchmesser von 80 bis 120 cm eine Länge zw. 12 und 16 m hätten, sei das Gutachten zwingend.

(Quelle: Ultima hora de Ibiza y Formentera 18.08.2013)

Gruß
Akkku

Update zur Online-Petition s.o.

+++ ERFOLG +++
Die Posidonia Unterschriftenaktion auf change.org hat jetzt schon 15.000 Unterschriften erreicht. Die Macher planen für die kommenden Monate weitere Aktionen  zum Schutz der Posidonia.

(Quelle: Ultima Hora de Ibiza y Formentera 24.09.2013)

5 Kommentare zu “Posidonia – Eine Chronik

  1. La verdadduele sagt:

    Turama Yacht macht weiter, in Jahr 2012, was „der“ will, wieder waren am playa Illetes, sogar haben ein grosse teil der Strand als eigentum benutz, mit EIGENE stranliegen mit handtücher mit eigene LOGO TURAMA, am jeder seite, links und rechts von der eingang in der restaurant JUAN Y ANDREA, gibts Turamas personal,(tripulación), die spanier und andere touristen durften spazieren neben dieses spektakel von EINBILDUNG und MACHT, nach den motto Wir haben geld, sind saudis und wir machen was wir wollen…, schlimmt genug, weil diese saudis in ihren Land sind „sehr streng“, und jetzt in Formentera erlauben sich einiges wichtiges kaputt zu machen.

  2. Palomino sagt:

    Wann immer eine gute Sache sich von der Politik vertreten lassen muss, ist sie schon so gut wie verloren !
    Dieses ganze Posten-Gekungele und all die Schuldzuweisungen zeugen von einer wahren Kindergarten-Mentalität der maßgeblich Beteiligten. Man kann die „Qualität“ der Yachttouristen, verglichen mit der der „Normalen“ Touristen, wohl nur in den Tiefen Taschen derer ablesen, die immer wieder beide Augen zudrücken, wenn solche Riesen-Protz-Yachten vor der Insel „Hof“ halten ! Es ist, als ob es zu viele Leute gäbe, die einen Besucher, der vorbeischaut und in ihr Wohnzimmer scheißt, jederzeit herzlich gern wieder einladen, solange er nur wieder diskret den einen oder anderen Geldschein liegenlässt ! Erbärmlich kurzsichtig !

  3. Chris sagt:

    Sprengen die Dreckspötte am besten mitsamt diesen widerlichen Geldsäcken an Bord!

  4. Chris sagt:

    Ja???
    Ich auf jeden Fall finde dieses schamlose Geprotze und diese perverse Zurschaustellung von Reichtum absolut ekelhaft und erbärmlich!
    Nein, ich bin kein armer Schlucker, ich kann mir immerhin mehrfach im Jahr Urlaub leisten, davon einmal meistens in Forme, aber mich stoßen diese Leute einfach nur ab. Gut, die vielen Italienern, die wie Heuchrecken über die arme Insel herfallen und mit ihren Motorrollern die Luft verpesten sind zugegebenermaßen eine noch viel größere Plage! Aber das ist ein anderes Thema… 🙂

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